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Die Gründungsversammlung

 

Sonnabend, 28. Juli 2001

Bürger befürchten Finanzdesaster

Initiative gegen Gebührenerhöhung des Wasser- und Abwasser-Zweckverbandes

 

Mehr als 250 Bürger aus dem ganzen Altkreis kamen Donnerstag Abend nach Hohenwoos. Hier formierte sich der Widerstand gegen den ZkWAL als Bürgerinitiative.

 Foto: Herbst

 

 

Hohenwoos Der Donnerstagabend setzte das bisher wohl deutlichste Zeichen im Widerstand gegen Bestrebungen des ZkWAL: Etwa 250 Bürger versammelten sich auf dem Töpferhof in Hohenwoos und gründeten eine Bürgerinitiative. Die Gebührensatzung des Zweckverbandes, in der vergangenen Woche mit einer großen Mehrheit beschlossen, war der Auslöser. Bürger aus etlichen der 47 ZkWAL-Mitgliedsgemeinden, längst auf der Palme, formierten sich, um gemeinsam gegen die Satzung vorzugehen, sie möglichst zu kippen. Längst nicht alle, doch mehr als die Hälfte der Gäste gründete die "Bürgerinitiative gegen überhöhte Kommunalabgaben".

Initiatoren dieses Abends, wie etwa der Bürgermeister von Tewswoos, Klaus-Peter Feuerhahn, Gerhard Drabe, seit Jahren schon heftiger Kritiker des Verbandes, oder Ingo Mattner, Mitbegründer der Regional-Homepage "www.griese-gegend.de" und Hans-Jürgen Neiding, Initiator der Unterschriftenaktion gegen die neue Satzung, sehen durchaus Chancen, sich gegen erhöhte Gebühren und Umlagen zur Wehr zu setzen. Feuerhahn: "Die Satzung weist erhebliche Mängel auf. Wir müssen jetzt prüfen bzw. durch einen Rechtsanwalten prüfen lassen, wo Ansatzpunkte sind, sie rechtlich anzufechten." Allerdings, auch darüber waren sich die Anwesenden einig, habe nur eine Gemeinschaftsklage Aussicht auf Erfolg. Zumal, wie ein Alt-Karstädter einwarf, der Bürger beim ZkWAL im Grunde nur Bittsteller sei. "Will man Akteneinsicht, verschanzt sich der Verband hinter Betriebsgeheimnissen."

Fritz Döscher, Gastgeber, Moderator, Betroffener und Befürworter der gemeinsamen Initiative in einer Person: "Man muss den Eindruck haben, der Verband ist nur dazu da, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Man zahlt gern, wenn man den Eindruck hat, dass mit den Geldern der Bürger vernünftig gewirtschaftet wird." Döscher sprach aber auch einen Punkt an, der für den Erfolg des Vereins bedeutsam sein könnte: Das Wissen um die richtigen Zusammenhänge in vielerlei Punkten. "Wir haben zu lange alles laufen lassen, zu wenig hinterfragt, waren nach ersten Zweifeln vielleicht auch nach Ostmentalität davon ausgegangen, dass ohnehin nichts auszurichten ist." Die 18 Millionen DM Schulden, die der Verband jetzt durch Umlagen abbauen will, rüttelten manchen wach. Feuerhahn, der wie andere auch Personalentscheidungen anfechten will: "Das darf sich keine Gemeinde gefallen lassen."

Unterdessen macht das Thema Verbands-Austritt immer mehr Schule. Eldena und Karstädt haben den Antrag gestellt; Tewswoos wird einen entsprechenden Beschluss auf der nächsten Vertretersitzung beschließen.

Am 10. August wird der neue Verein zur ersten Mitgliederversammlung nach Hohenwoos einladen. Dann soll der Vorstand offiziell gewählt werden. Eine Gruppe von sechs Leuten, die sich noch am Donnerstag dazu bereit erklärte, arbeitet vorbereitend.

Simone Herbst

 

 

Bürgerinitiative gegen überhöhte Kommunalabgaben im Landkreis Ludwigslust e.V.
Spenden-/ Vereinskonto Nr. 1530 000 994, Kreissparkasse Ludwigslust, BLZ 140 520 00 Stand: 18.01.2002