SVZ 

"Kleinkläranlage billigere und bessere Alternative"

Bürgerinitiative gegen Abwasserentsorgung

Lübtheen/Probst Jesar Eine Bürgerinitiative wendet sich gegen die geplante zentrale Abwasserentsorgung in Probst Jesar. Unter dem Namen "Bürgerinitiative für sparsamen Umgang mit Wasser" haben 15 Unterzeichner vier Forderungen formuliert.

Die Aktivisten, die noch weitere Mitstreiter suchen, verlangen einen sofortigen Stopp aller dort geplanten zentralen Entsorgungslösungen für Abwasser, eine neue Diskussion über die richtige Abwasserentsorgungsform, eine "neutrale und faire" Kostenvergleichsanalyse zwischen zentralen und dezentralen Entsorgungsformen sowie eine Bürgerfragung zu diesem Thema. In einer Presseerklärung der Initiative heißt es, es müsse damit "Schluss gemacht werden, dass über die Köpfe der Bürger hinweg mit vermeintlichem Sachverstand und Scheinzwängen argumentiert wird, um eine nicht ausgereifte kommunalpolitische Entscheidung durchzusetzen". Als Argumente führen die Gegner einer zentralen Abwasserentsorgung an, dass im ländlichen und gering verdichteten Raum eine intakte Kleinkläranlage eine billigere und bessere Alternative darstelle. Rechtlich seien zentrale und dezentrale Lösungen gleichwertig. Dies sei "vielen Kommunalpolitikern offensichtlich nicht bekannt". Die Initiative wirft den Politikern "Geldverschwendung", Ignoranz der gewässerökologischen Grundbedingungen und eine "ermessenfehlerhafte Entscheidung" vor.

Gegen zentrale Anlagen spreche nach Ansicht der Initiative auch, dass Abwasserkanäle langfristig nicht dicht hielten und Abwasser nach 12 des Bundesseuchengesetzes hygienisch einwandfrei zu sein habe. Dies erfülle aber kein zentrales Klärwerk in Deutschland. Somit seien kleine Wasserkreisläufe, dezentrale Entsorgungsstrukturen und das Abwasser-Recycling ausdrücklich schon vom Gesetzgeber gefordert.

Sabine Neumann